Verfasst

Autor

Krise

Datum

19 Juni, 2011

Kommentare

1 Kommentar derzeit.
Kommentar hinterlassen.

Wir sind ganz schön auf den Hund gekommen…

…auch im Umgang mit unseren Haustieren! Der Gedanke drängt sich mir beinahe täglich auf, immer dann, wenn kreischende Gassigeher ihren verstörten Fiffy am (strassverzierten) Halsband auf den Arm zu zerren versuchen und ihn so daran hindern, durch Ducken, Anschleichen, Losrennen, Umkreisen und Beschnuppern soziale Kontakte zu pflegen. Gut, Hundeschulen und spezielle Trainer lehren, dass dies natürliche Verhaltensweisen sind  und dem Abklären der Rangordnung dienen. Leider scheinen dies nur jene Herrchen und Frauchen lernen zu wollen, die es eh schon  wissen bzw. ahnen, dass es sich so verhalten könnte. Der scheinbar überwältigende Rest ergreift mit dem nun ebenfalls verschreckt kläffenden  Fellbündel  die Flucht, verfolgt von den Kollegen, „die ja nur Spielen wollen“ – es sei denn, die Rangordnung ist eindeutig geklärt und ein Pfiff des zweibeinigen Chefs stoppt die Pfoten. Aber das ist ja noch längst nicht alles: Bei so manchem als Hundebedarf deklarierten Artikel sträuben sich bei mir die Nackenhaare: Spezielle Hundeshirts, individuell bedruckbar mit Herrchens Konterfei oder dem Namen der hinein gequälten Kreatur, Shampoos mit für menschliche Nasen abgestimmten „Duftnoten“, Leinen, Körbchen, Deckchen in Trendfarben, die das hündische Auge eh nicht zu unterscheiden vermag, eingefärbte Spielknochen, deren giftige Substanzen für Babyschnuller verboten wären – da verstopft nicht nur der Darmtrakt des Vierbeiners. Kurzfristig kommt sogar diese Verstopfung sicherlich gelegen, zum Natur erforschen bleibt eh nicht mehr viel Auslauf übrig …

Aber vielleicht nähern sich Mensch und Tier doch eines Tages wieder an, und sei es nur im Wartezimmer des Veterinärs, wenn die Strass-Steinchen verschluckt wurden..

 

Aber das Verhalten ist symptomatisch für unsere Zeit: Wir biegen uns unsere Welt so zurecht, wie wir sie haben wollen – wir treiben dies so lange, bis die tatsächliche Welt – und  somit unsere Lebensgrundlage – zerstört ist.