„Hier wird weiterhin erst gefüllt, wenn der Kopf frei und die Arbeit erledigt ist“. Dies ist auf der Startseite zu lesen, trifft den Kern der Sache und hat bisher ganz gut funktioniert. Es funktioniert eigentlich auch weiterhin… allerdings werden die Veröffentlichungsabstände stetig größer. Das heißt nicht, dass ich meine Arbeit nicht mehr erledige, keine Sorge 😉 . Mein Kopf ist auch nicht permanent besetzt ( oh, diese Steilvorlage lasse ich Euch gerne so stehen).
Tatsächlich habe ich ein Problem damit, mich über die Themen, die mich derzeit heftigst berühren und beschäftigen, hier Seiten füllend und permanent zu äußern. Gelingt mir dies pointiert, treffend, eventuell sogar ein Schmunzeln, gar einen Lacher provozierend… nützt dies dann tatsächlich den Diskriminierten, den Angefeindeten dort im „real life“? Liest ein ausschließlich schlicht und zweidimensional in schwarz – weiß Sehender (also ein meist braun Malender) tasächlich meine Zeilen, außer, um mich als unliebsame Verfasserin umgehend auf eine später, im Falle der „Machtergreifung“ anzuwendende Abschussliste zu stellen? Gebe ich mich tatsächlich mit Likes zufrieden, die mein Ego streicheln und zudem noch suggerieren, dass zustimmend nickende Gleichgesinnte vor den Bildschirmen sitzen?
Meiner Meinung nach hat hier das „real life“ die Nase dem Netz gegenüber doch gewaltig vorn. Ich persönlich erreiche dort bei weitem nicht Zehntausende, höchstens mal eine Handvoll. Wenn ich aber mit dieser handvoll Menschen im Dialog bleibe – oder in Dialog komme, Informationen weitergeben kann und manch durch Unwissenheit und Abschottung verzerrte Weltbild zumindest so weit zurechtrücken kann, dass es der Wirklichkeit Stand hält… dann zaubert dies ein hoffnungsvolles Schmunzeln auf MEINE Lippen – und das ist auch ein schönes Gefühl.
Versteht mich nicht falsch: Ich bewundere jeden, der sein Talent auf seine Weise dafür einsetzt, dass diese Welt eine lebenswerte bleibt. Da gibt es viele Beispiele hier! Aber ich muss nicht gleich auf jeden Zug aufspringen, dem ich zuwinke (so sportlich bin ich eh nicht). Mir persönlich genügt es, dies zu verinnerlichen und auf meine, zu mir passende Weise weiterzugeben.
In diesem Sinne: Hier wird weiterhin erst gefüllt, wenn der Kopf frei und die Arbeit erledigt ist.